Izmir

Empathie bedeutet Einfühlungsvermögen. Wie wichtig Mitgefühl und die Fähigkeit, sich in die Gedanken- und Gefühlswelt anderer hineinzuversetzen, sind kommt in diesem Buch deutlich zum Ausdruck. Viele Werte verkümmern leider in unserer von Egoismus und Konsum geprägten Gesellschaft. Kinder sind das schwächste Glied in der Kette und brauchen daher Rückhalt und Verständnis. Dies beginnt bereits in der Familie, die den Grundstein für ein friedliches und tolerantes Miteinander legen sollte. Ein wertvolles Buch für Kinder und Eltern.

 

Kleine Mutmachgeschichten

Für die Autorinnen Heidi Dahlsen, Christine Erdic, Britta Kummer und Karin Pfolz ist ein Kinderlachen das schönste Geschenk, aber sie wissen auch, dass dies schnell getrübt sein kann.
In diesem Buch finden sich liebevoll erzählte Geschichten die Kindern in schwierigen Situationen Mut machen können. Wie wichtig Freundschaft und Kameradschaft ist und das Erkennen von Gefahren, aber auch den eigenen Wert sehen und den Mut zum Helfen zu haben, sind Themen dieses Werkes.
Witzige, aber auch gefühlvolle Erlebnisse aus dem Leben, für Kinder die mutig und selbstsicher im Leben stehen wollen.

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3903056442

 

 

Leseprobe aus dem Buch

Nach dem Abendessen nimmt Nepomuck seinen Vater beiseite. „Ich überlege schon die ganze Zeit, wie ich Nicki helfen kann und nun denke ich, dass ich eine Lösung gefunden habe“, sagt er. „Aber dabei brauche ich deine Hilfe.“ „Na, dann mal raus mit der Sprache, junger Mann“, sagt der Vater. „Was machst du denn da?“ Nicki kommt früh am Morgen mühsam angerobbt und lässt sich stöhnend neben Nepomuck fallen. Der sitzt auf einer kleinen Bank vor dem Haus und schnitzt an etwas, das fast wie ein Stuhl aussieht. „Hallo Nicki, bist du geschickt mit dem Messer? Ich könnte noch Hilfe gebrauchen“, lautet die Antwort. „Ich habe noch nie geschnitzt, aber ich würde es sehr gern lernen. Meine Arme und Hände funktionieren ja noch.“ Der kleine Kobold lächelt. Also bringt Nepomuck ihm bei, wie man schnitzt und Nicki ist ein geschickter Schüler, der zudem sehr schnell begreift. Schon bald werkeln sie eifrig und unterhalten sich dabei. Ab und zu kommt ein anderes Kind vorbei, schaut aber nur kurz zu und verschwindet dann wieder. „Woher hast du denn das ganze Holz?“, fragt Nicki erstaunt. „Das hat mein Vater mir besorgt. Ich schnitze ja viel, aber diesmal brauchte ich ganz spezielles Material.“ Nepomuck vergisst Fußball und die Zeit, die wie immer viel zu schnell vergeht. Schon bald ist das Essen fertig, sie machen Pause und mampfen leckere Blaubeerpfannkuchen. Danach schnitzen sie weiter bis in die späten Abendstunden. Auch am nächsten Morgen wird wieder fleißig gearbeitet. Neben dem stabilen Stuhl liegen inzwischen vier dicke runde Holzscheiben. Am späten Nachmittag ist es dann endlich so weit. Nepomuck befestigt sie seitlich am Gestell und zwar so, dass sie voll beweglich sind. „Setz dich mal darauf jetzt“, fordert er Nicki auf. Der Junge hangelt sich auf den Sitz und strahlt plötzlich. „Ist das etwa für mich?“, fragt er und bewegt die vorderen Räder mit den Händen. Es geht leichter als er gedacht hat, der Stuhl rollt ein gutes Stück vorwärts. „Ja, na klar! Das ist ein Rollstuhl. Ich habe so etwas bei den Menschen gesehen. Wenn auch nicht aus Holz. Sie verwenden andere Materialien“, antwortet Nepomuck und hüpft vor Freude über sein gelungenes Werk herum. „Jetzt kannst du mit uns Fußball spielen!“, ruft er lachend. „Danke schön, Nepomuck.“ Nicki lächelt. „Fußball kann ich wohl nicht spielen, aber wenigstens werde ich euch nun vom Rande aus zuschauen können. Und auch sonst wird jetzt manches einfacher sein. Von hier oben sieht die Welt ganz anders aus!“ Nun kommt auch Nickis Familie herbeigeeilt, die sich bisher keinen so rechten Reim auf das Ganze machen konnte. Das gibt ein Staunen und die Mutter wischt sich verstohlen die Freudentränen aus den Augen. Nepomuck strahlt wie ein Honigkuchenpferd und sein Vater klopft ihm anerkennend auf die Schulter. Der schönste Lohn für den Koboldjungen ist aber das glückliche Gesicht seines Freundes, der jetzt unter lautem Beifall ein paar Runden auf dem Dorfplatz dreht. An diesem Abend haben alle Kobolde ganz besonders gute Laune. Es wird bis in die Puppen geschlemmert, gescherzt und gelacht. Dazu wird Musik gemacht und einige Kobolde führen spontan einen Volkstanz auf. „Das geht hier ja fast zu wie beim Mittsommernachts[1]fest“, sagt eine betagte Kobolddame und schüttelt schmunzelnd den Kopf, den ein kunstvoll gearbeiteter weißer Knoten ziert. „Stimmt, Oma, weißt du noch, da waren auch unsere Menschenfreunde dabei?!“, ruft Nepomuck und kaut mit vollen Backen. „Axana, Lily und Max mit ihren Eltern …“ „Als ob ich das je vergessen könnte“, lacht die alte Dame. „Sie konnten sich nie so recht mit dem Fichtennadelsud anfreunden!“ „Und wie du ihnen von unseren Vorfahren in Rumänien erzählt hast und dann die Geschichte vom Grafen und den Keksen!“ Nepomuck verschluckt sich fast vor Lachen. „Ihr habt Vorfahren in Rumänien? Das musst du mir erzählen, bitte!“ Nicki schaut Nepomuck flehend an. „Nein, das kann Oma viel besser als ich. Und außerdem kennt deine Familie die Geschichte ja auch noch nicht“, erwidert sein Freund. Und so kommt es, dass sich alle um die ehrbare alte Dame versammeln und einträchtig ihrer Geschichte lauschen. Auch die Eule, die zufällig im Baum sitzt, hört interessiert zu. ‘Man lernt doch wirklich nie aus’, denkt sie. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück versammeln sich die Koboldkinder zum Fußball spielen. Diesmal nehmen auch die Mädchen wieder teil. „Auf gehts!“, ruft Nepomuck Nicki zu. Der hat vor Aufregung rote Wangen. Er freut sich darauf, alles von seinem Stuhl aus zu beobachten. Wer weiß, vielleicht darf er ja sogar Schiedsrichter sein. Sie nähern sich dem Fußballfeld, Nepomuck springend und Nicki auf seinem neuen Stuhl. Plötzlich sind sie von johlenden Kindern umringt. Nicki muss mit seinem Rollstuhl unbedingt ins Tor, so wird kurzerhand entschieden. Nur zugucken ist nicht! Und als er dann auch noch ei[1]nen Ball nach dem anderen fängt ist der Jubel groß. Nepomuck zwinkert ihm zu und Nicki strahlt über sein ganzes Gesicht. Zum ersten Mal im Leben ist er richtig mit dabei, kein Außenseiter mehr wie sonst. Und auf einmal weiß er, dass er endlich angekommen ist.

 

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©byChristine Erdic

 

 

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.

Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke

https://christineerdic.jimdofree.com/

https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

 

Pressekontakt

Christine Erdiç

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